Was Minimalismus für mich bedeutet
Das Wort Minimalismus ist ja seit einiger Zeit in aller Munde, wird im Internet sowie den Printmedien immer wieder aufgegriffen und quasi als DER ultimative Lebensstil oder DIE perfekte Lebenseinstellung angepriesen. Ohne darüber nachzudenken, dass ich offensichtlich am Puls der Zeit bin, aber mit dem guten Gefühl einer aufgeräumten und übersichtlich eingerichteten Wohnung, praktiziere ich dies schon seit vielen Jahren. Trotz der Übersichtlichkeit meiner Einrichtung ist es mir wichtig, dass die Räume dennoch eine Gemütlichkeit ausstrahlen und die Möbel alltagstauglich sind. Natürlich sieht es schön aus, eine große einzelne Vase in einem langen Flur mit Betonboden stehen zu haben und sonst nichts. Das einsame weiße Sofa auf geölten Holzdielen in einem riesigen Wohnzimmer macht bei Instagram viel her und trifft auch meinen Geschmack. Aber erstens habe ich keinen extrem langen Flur, geschweige denn einen Boden im Betonlook und bei unserem letzten cremefarbenen Sofa mussten wir die Sitzfläche mit einer Decke schützen, damit ich diese bei eventuellen Flecken in die Waschmaschine stecken konnte. Wir haben nun mal einen Hund, der auf der Couch liegen darf und auch wenn wir noch so sehr aufpassen, kleinere Malheure passieren selbst uns hin und wieder. Außerdem frage ich mich, wo lassen die Menschen in diesen Wohnungen denn Dinge, die sie brauchen. So ganz ohne Anrichten, Kommoden oder Schränke mit verschlossenen Türen könnte ich nicht wohnen. Mit den Jahren veränderte sich zwar mein Geschmack, aber der Hang zur “Leere” und Farbharmonie ist geblieben. Wo ich heute eher Holz und Möbel in Natur- oder Grautönen mag, war es früher schwarz und weiß. Meine erste eigene Wohnung war bis ins letzte Detail in diesen Farben eingerichtet. Und mit akribisch meine ich, bis auf den grauen Velourteppich, wirklich ALLES monochrom. Sogar bei den Küchenutensilien gab es keine anderen Farben. Diese Liebe zum Detail habe ich heute noch, alles ist aufeinander abgestimmt. Bunte Bettwäsche? NEIN! Farbige Geschirr- oder Spültücher, die nicht zur Küche passen? NIEMALS! Alles wird passend zur Einrichtung ausgesucht und wenn es ewig dauert, das Perfekte zu finden, Kompromisse mache ich dabei nicht. Das ist mein Spleen und ich stehe dazu, auch wenn meine Freundinnen mich das eine oder Mal deswegen belächeln. Ihr glaubt gar nicht, wie glücklich es mich macht, wenn alles zusammen passt. Minimalismus bedeutet für mich nicht, dass ich nichts besitze oder auf alles verzichte Ich würde mich nicht als den klassischen Minimalisten bezeichnen. Es kommt mir nicht darauf an, dass ich keinen Besitz habe oder es nur maximal 100 Teile in meinem Leben gibt. Genauso wenig möchte ich auf mein Auto verzichten oder in einem Tiny House leben. Meine Intention liegt eher darin, nur Dinge aufzubewahren, die ich wirklich mag. Hinzu gesellen sich die Sachen, die im Alltag benötigt werden. Dabei achte ich aber darauf, nichts doppelt oder dreifach aufzubewahren oder für irgendwelche Eventualitäten vorzuhalten. In einem meiner letzten Beiträge habe ich bereits darüber geschrieben, warum ich kein Bett mit Stauraum haben möchte, denn je mehr Platz man zum Verstauen hat, desto mehr sammelt sich meiner Meinung nach an. Meine Handtasche ist bestückt mit den Dingen, die wirklich nötig sind (Geldbörse, Handy, Taschentücher, kleiner faltbarer Einkaufsbeutel und Kalender). Ich habe mich vor einiger Zeit für ein kleines Modell entschieden, damit sich dort auch nichts mehr ansammelt, was bei der vorherigen größeren immer mal wieder der Fall war. Im Badschrank stehen nur Pflegeutensilien, die ich tatsächlich verwende und ein Schmuckkästchen habe ich vor Jahren verschenkt, weil ich nur zwei Paar Ohrringe, drei Ringe und eine Uhr besitze. Der Inhalt des Kleider- und Schuhschranks ist übersichtlich. Ich besitze tatsächlich nur Kleidung, die ich wirklich trage. Dennoch werden beide mehrmals im Jahr nach Stücken durchforstet, die ich nicht mehr mag, kaputt sind oder einfach nicht mehr zu mir passen. Es gibt irgendwie immer das eine Kleidungsstück, welches man lange Zeit geliebt hat, aber plötzlich passt irgendetwas daran nicht mehr (und damit meine ich nicht eventuelle Gewichtsschwankungen). Ich gestehe, dass ich früher gerne Sachen aus oder mit Echtfell getragen habe. Zum einen mochte ich das weiche Gefühl eines Fellkragens oder einer Weste und fand den Look einfach schön. Heute hat sich meine Einstellung geändert, kein Tier soll mir mit seinem Haarkleid dazu verhelfen “schön” angezogen zu sein. Und so habe ich schon vor einiger Zeit all diese Stücke aussortiert und gespendet. Das übrigens bedeutet für mich ebenfalls Minimalismus, das Hinterfragen von Gewohnheiten und Lebenseinstellungen. Nicht nur, dass ich auf bestimmte Dinge in meinem Leben bewusst verzichte, ich habe auch einige Abläufe von Grund auf verändert. War ich früher oft gestresst, weil ich 1000 Dinge noch “schnell” erledigen wollte, plane ich meine Zeit heute anders und teile mir Aufgaben bewusster ein. Dadurch bin ich insgesamt ruhiger geworden und nehme viele Dinge viel bewusster wahr. Wichtig ist mir mittlerweile die Zeit mit lieben Menschen zu genießen als noch kurz die Wohnung zu wischen bevor eine Freundin kommt. Da backe ich dann lieber einen Kuchen für unser Kaffeetrinken. Ordentlich und normal sauber ist es bei uns immer, da kommt es mir mittlerweile auf ein Krümelchen in der Ecke nicht mehr an. Diesen mehr oder weniger minimalistischen Weg habe ich für mich gefunden, er funktioniert gut und ich fühle mich wohl damit. Ich denke mir, genau darauf kommt es auch an, dass man etwas für sich und seinen Lebensstil Passendes daraus macht und nicht in einen Art Vergleich oder Wettstreit, wer hat weniger oder mehr, gerät. Das bedeutet wieder Stress und hat mit dem eigentlichen Minimalismusgedanken nichts mehr zu tun. Teile diesen Beitrag Das könnte Dir auch gefallen: 1 Kommentar Maccabros20. August 2022 at 16:31 | Edit Weniger ist mehr, hoch leben die Modewörter, aber mitunter sind wir erstaunt mit wieviel weniger auch auszukommen ist… Antworten Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen Du bist angemeldet als theorganizedcoziness. Dein Profil bearbeiten. Abmelden? Erforderliche Felder sind mit * markiert Recipe Rating Message* Ja, füge mich zu der Mailingliste hinzu! Δ Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.
Wohnen | Endlich ein schöner Abstellraum
(-Werbung / Affiliate Links-) Unser Abstellraum glich bisher eher der Kammer des Schreckens als einem schönen Raum. Es gibt Dinge, die stören mich total, aber mir fehlen die Ideen, wie ich sie ändern könnte. Dazu gehören seit ich denken kann unsere Abstellkammern. In jeder Wohnung hatten wir eine und jedes Mal war sie nicht schön anzusehen. Die Möblierung bestand aus Kellerregalen, Schränken, die nirgendwo sonst hinpassten oder beidem. Also kein Raum, in dem ich mich gerne aufgehalten hätte. Trotzdem war immer alles sortiert und kategorisiert, aber aufgrund der nicht optimalen Einteilung lagen einige Sachen auch einfach so im Regal oder (noch schlimmer) wurden dort “erstmal” abgelegt, weil man an den entsprechenden Karton so schlecht herankam. Eher die Kammer des Schreckens als ein Abstellraum In einer unserer alten Wohnungen war der Raum so klein, dass es schon eine Herausforderung war, überhaupt alles unter zu bekommen und dann noch hineingehen zu können. Obwohl der Raum im Haus deutlich größer war, änderte sich an dem Chaos leider eher wenig. Alle anderen Zimmer waren immer wichtiger als der Abstellraum Der Raum in unserer jetzigen Wohnung ist wirklich geräumig und trotz der Schräge kann man ihn gut einrichten. Aber wie das so ist, erst einmal kümmerten wir uns um die restlichen Zimmer (die jeder sieht…) und irgendwann sollte dann die Kammer an der Reihe sein. Wir wohnen jetzt eineinhalb Jahre hier, alle Zimmer sind fertig eingerichtet und entsprechen auch dekotechnisch meinen Vorstellungen. Aber die Abstellkammer sieht immer noch aus, als wären wir mitten im Umzug. Das Problem liegt darin, dass es nicht nur ordentlich, sondern auch schön sein soll. Sicherlich wird der eine oder andere jetzt sagen, es ist doch NUR der Abstellraum… Als Ordnungs- und Dekofetischistin war mir das aber bei jedem Betreten ein Dorn im Auge und ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, es tat mir sogar fast körperlich weh… Im Zuge meiner diesjährigen Frühjahrsputz und Ausmistaktion nahm ich mir vor, diesen letzten Raum nun auch endlich von Grund auf neu zu gestalten. Das einzige, was ich anfangs wusste war, dass die Einrichtung hell sein und alles, was so in einem Abstellraum seinen Platz findet, “versteckt” sein sollte. Weiße Aufbewahrungsboxen hatten wir bereits genügend, da ich sie schon immer sehr praktisch fand und gerne für alles Mögliche benutze. Schön beschriftet, weiß jeder sofort was sich darin befindet und nichts steht offen rum. Da wir vor einiger Zeit zwei Kallaxregale aus meinem Büro in die Kammer verbannt hatten und ich die Grundidee gar nicht schlecht fand, griff ich zum Maßband um herauszufinden, welche und wie viele Regale dort Platz finden und ob der Stauraum ausreichen würde. Kallaxregale sind echte Platzwunder und sehen auch noch gut aus Die beiden bereits vorhandenen 4×4 Regale passen perfekt unter die Schräge und oben ist sogar noch Platz für Boxen. Also musste nur noch die längere Wand ausgestattet werden. Da das System in verschiedenen Größen erhältlich ist, konnte ich eine perfekte Lösung finden, die den Raum unter der Schräge nahezu vollständig ausnutzt. Ausgestattet mit Türen, Regaleinsätzen, Boxen und Schubladen findet nun alles seinen Platz. Von Anfang an war ebenfalls klar, dass der große weiße Schrank bleiben wird, denn darin befinden sich unsere Schuhe. Er rückte nur aus der Ecke in die Mitte, wo man jetzt auch viel besser an ihn herankommt. Der Medizinschrank daneben blieb an seinem Platz, darunter hängt jetzt ein schlichter Leinenbeutel für Leergut. Den Besen daneben benötige ich wirklich häufig, daher durfte er in den vorderen Bereich umziehen. Er ist mindestens schon 25 Jahre alt, stammt von meinen Eltern und es gibt bestimmt hübschere Modelle. Aber ich kann mich einfach nicht von ihm trennen und das nicht nur, weil er wunderbar seine Arbeit verrichtet (fegen ;-D ), sondern auch wegen leicht sentimentaler Gedanken. Da sich an der linken Wand ein Heizkörper sowie der Glasfaseranschluss befinden, gibt es dort keine Regale. Hier passen aber die (zugegeben nicht wirklich schönen) Wäscheständer hin und (weil gleich darunter eine Steckdose ist) unser Akkustaubsauger. Heizen tun wir diesen Raum nie, daher nutze ich den Platz auf der Heizung für Handfeger und Staubsaugerzubehör. Meinen Vorrat an Geschenkpapier habe ich ordentlich reduziert und die verbliebenen Rollen stehen jetzt ordentlich in einem Kunststoffsammler (der eigentlich für Tüten gedacht ist). In dem Sack aus Kraftpapier (von Lifestyle Lover für Papier und Plastik über Amazon) verschwindet der Beutel mit dem Wertstoffmüll und hat endlich ein stylisches Zuhause bekommen. Das hölzerne Schubladenelement passt perfekt in ein Regalfach und beherbergt nun (nach Sorten getrennt) unsere Batterien. Die weiteren Schubladen bieten Platz für kleine Dinge (wie Masken etc.). Perfekte Übersicht durch Beschriftungen Alle Boxen, Fächer etc. habe ich beschriftet, damit man sofort sieht, was sich darin befindet und nicht lange suchen muss. Die Label kann man ganz einfach mit einem Labelwriter (z. B. von Dymo) erstellen. Ich mag am liebsten die schwarzen mit weißer Schrift, weil sie schick und ein bisschen retro aussehen. Es hat einige Tage gedauert, bis alles aufgebaut, aussortiert und geordnet war wie ich es wollte. Aber jetzt bin ich rundum glücklich und zufrieden, wenn ich unsere Kammer betrete. Und selbst der Herzmann findet alles, was er sucht 😉 Gibt es bei Euch auch so einen Raum, den Ihr gerne umgestalten möchtet und es immer vor Euch herschiebt? Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende! Teile diesen Beitrag Das könnte Dir auch gefallen: 1 Kommentar DIY – Schwing die Nadel10. April 2022 at 18:08 | Edit Sieht super aus , ich habe auch in den letzten Wochen viel aufgeräumt und aussortiert. Ordnung ist echt beruhigend und schön. LG Marion Antworten Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen Du bist angemeldet als theorganizedcoziness. Dein Profil bearbeiten. Abmelden? Erforderliche Felder sind mit * markiert Recipe Rating Message* Ja, füge mich zu der Mailingliste hinzu! Δ Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.