Wieder ein Jahr rum

Wieder ein Jahr rum…

Je älter ich werde, desto schneller vergeht (gefühlt) die Zeit. Gerade haben wir die Kartons mit Weihnachtsdeko im Keller verstaut, holen wir sie schon wieder raus und versuchen uns und die Wohnung in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. Zumindest bei mir funktioniert das jedes Jahr weniger. Spürte ich früher mit jedem Dekoteil, welches ich platzierte, eine wohlige Vorfreude auf das Weihnachtsfest, denke ich heute eher “Ach Gott, schon wieder…”

Ein Jahr scheint immer kürzer zu werden

Gerade dieser lange ausgiebige Sommer ließ mich völlig vergessen, dass irgendwann wieder die dunkler, kalte (oder eher regnerische) Jahreszeit beginnt und das Weihnachtsritual in greifbare Nähe rückt. Ich bin ein absoluter Sommermensch, schon seit ich denken kann. Mir kann es gar nicht warm und sonnig genug sein. Sicherlich mag ich auch lange Herbstspaziergänge mit raschelndem Laub unter den Füßen. Oder durch den Schnee zu stapfen und die eisige Kälte auf dem Gesicht zu spüren. Aber so richtig wohl fühle ich mich ab 20 Grad Lufttemperatur.

Und wie jedes Jahr Silvester, wenn ich einen Beitrag zum Jahreswechsel schreibe, sitze ich vor meinem Laptop, blicke zurück auf alles, was so passiert ist und überlege, war es ein gutes Jahr? Alles in allem kann und will ich mich nicht beschweren. Natürlich hielt 2018, wie jedes Jahr, einige Überraschungen bereit, gute und auch weniger gute. Einige weniger gute werden mich noch lange begleiten und zu einem Teil von mir werden. Ob ich es nun will oder nicht. Aber genauso werden die guten Sachen lange Zeit zu meinem Leben gehören und das will ich gerne in Kauf nehmen.

Mein Jahr 2018

Frei nach dem Motto, die schlechten Nachrichten zuerst, kommen hier die negativen Ereignisse des Jahres:

  • Der schon letztes Jahr in meinem rechten Unterarm entdeckte Tumor ist weiterhin inoperabel. Beziehungsweise, man könnte ihn schon entfernen, würde dann aber meine rechte Hand ganz oder teilweise irreparabel in Mitleidenschaft ziehen. Da das Sarkom teilweise im Muskel verankert ist, würde dieser durchtrennt werden müssen und damit wären mindestens drei Finger dauerhaft gelähmt. Außerdem ist nicht sicher zu sagen, ob eine vollständige Entfernung gelingen würde. Bis jetzt trauen sich meine Spezialisten nicht an die Operation heran, da sie zum jetzigen Zeitpunkt mehr Schaden als Nutzen bringen würde. Aber wenigstens halten meine Pillen das kleine Krustentier in Schach, so dass er nicht weiter wächst. Irgendwann muss er raus, aber damit warten wir noch. Vielleicht löst er sich aus dem Muskel und kann ohne bleibende Schäden entfernt werden.
  • Die Diagnose COPD hat sich leider bestätigt. Aber wenigstens befinde ich mich weiterhin im Anfangsstadium der Erkrankung, so dass ich nur bei größerer Anstrengung gehandicapt bin.
  • Unser geliebter Smarti hat sich aus heiterem Himmel von uns verabschiedet. Ein Turboladerschaden beendete unsere Beziehung von jetzt auf gleich.
  • Das geliehene Auto unseren hilfsbereiten Nachbarin stellte mich leider durch seine ungewohnte Größe (Kombi vs. Smart 🙂 ) vor eine Herausforderung beim Einparken. Ein Schaden von nicht unerheblicher Höhe war das Resultat. Und da den entstehenden Schaden beim Führen eines geliehenen Fahrzeugs keine Versicherung übernimmt, mussten wir diesen aus unseren eigenen (immer noch nicht üppigen) Mitteln decken.
  • Eine neue Diagnose ist dazu gekommen. Meine Hausärztin stellte nach ausgiebigen Tests fest, dass meine Gelenk-, Muskel- und andere körperliche Beschwerden keine andere Ursache haben könnten. Somit war für sie klar, dass es sich um Fibromyalgie handeln müsste. Auch mein Therapeut bestätigte dies. Durch die Einnahme von speziellen Antidepressiva, die durch Erfahrungsberichte gezeigt haben, dass sie nicht nur die Psyche stabil halten, sondern auch die Symptome der Fibromyalgie einigermaßen unterdrücken, sind die dauerhaften Schmerzen und anderen Beeinträchtigungen besser auszuhalten.
  • Wieder einmal hat mir mein Krustentier gezeigt, dass Krebs und Stress oder Anstrengung sich nicht vertragen. Durch mein schwaches Immunsystem war ich mehr als anfällig für alle möglichen Viruserkrankungen und bekam eine böse Gürtelrose, die mich komplett außer Gefecht gesetzt hat.

Und nun zu den schönen Ereignissen und Momenten:

  • Ich habe nach langer Zeit meine Freundin aus Kindertagen wieder getroffen. Das war wunderschön und so, als ob wir uns erst gestern zuletzt gesehen hätten. Wir haben uns versprochen, jetzt wieder regelmäßig Kontakt zu haben und das bis jetzt auch eingehalten.
  • Mit meinen anderen Freundinnen habe ich es dieses Jahr wirklich geschafft, regelmäßige Treffen nicht nur zu vereinbaren, sondern auch einzuhalten und mit ihnen viele schöne Stunden zu verbringen.
  • Mein Krustentier hält einigermaßen die Füße still. Alle Kontrolluntersuchungen verliefen ohne böse Neubefunde und auch Metastasen wurden nicht gefunden. Und das Beste, keine Operation in diesem Jahr und ich war nicht einmal im Krankenhaus!
  • Einmal mehr haben wir unerwartet große Hilfsbereitschaft von Familie, Freunden und Bekannten erfahren. Einige Beziehungen haben sich dadurch nicht nur vertieft, es kamen auch neue hinzu.
  • Mein Mann ist nicht komplett geheilt, was auch nie wieder so sein wird, aber er kann besser laufen und die Deformation seiner Fußknochen ist zum Stillstand gekommen. Mit etwas Glück kann er im nächsten Jahr wieder arbeiten gehen. Und ich bin optimistisch, dass wir einen passenden Job für ihn finden werden.
  • Ich habe es zwar nicht ganz geschafft, meinen Blog so intensiv zu pflegen, wie ich es mir vorgenommen hatte, aber einige Blogartikel sind es dann doch geworden. Außerdem hoste ich meine Seite jetzt selbst, was mir sehr gut gefällt. Das hatte ich schon länger geplant und dieses Jahr endlich umgesetzt. Die Sorge, meine treuen und sehr geschätzten Follower durch den Umzug der Seite zu verlieren, haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Zum größten Teil sind sie mir erhalten geblieben und ich habe sogar neue Follower dazu bekommen. DANKE!
  • Wir sind umgezogen und haben uns damit gleich mehrere Träume erfüllt. Ruhe und Abgeschiedenheit, einen Garten für uns und Diego, Platz für unsere Freunde, wenn sie über Nacht bleiben möchten und ein Haus für uns alleine. Ich habe jetzt ein “Mädchenzimmer” in dem ich ungestört meine Blogbeiträge schreiben und alles so gestalten kann, wie ich es möchte. Gut, in den anderen Räumen habe ich auch (fast) Narrenfreiheit bei der Gestaltung, aber in “meinem” Zimmer darf ich ohne Rücksprache machen “was ich will”.

Ich finde, dass es, verglichen mit den Vorjahren, ein eher ruhiges und relativ entspanntes Jahr gewesen ist. Und das habe ich sehr genossen! Jetzt bin ich sehr gespannt, was das neue Jahr für mich und meine Familie bereit hält. Ich freue mich darauf, um Mitternacht quasi die Uhr der Zukunft auf Null zu stellen und morgen neugierig und zu allen Schandtaten bereit in das Jahr 2019 zu starten.

Gute Vorsätze habe ich auch dieses Mal nicht. Aber ein paar Ideen, was ich gerne neu machen oder verändern würde. Bei dem Wiedersehen mit meiner langjährigen Freundin erzählte sie mir auf meine Frage, was sich denn bei ihr so alles verändert hätte, dass sie sich irgendwann hingesetzt überlegt hätte, was sie in ihrem Leben verändern möchte und vor allem, welche Sachen IHR wichtig sind und was SIE gerne machen würde. Anschließend hätte sie einige der Ideen in die Tat umgesetzt und so ihrem Leben eine neue Richtung gegeben. Und, obwohl es nur einige wenige und teils auch unbedeutende Veränderungen waren, sie sei seit dem sehr viel ausgeglichener und habe das Gefühl, sich selbst und ihren Platz in der Familie und im Leben gefunden zu haben.

Dieses Gespräch hat mich inspiriert, mir auch einmal Gedanken zu machen, was ich gerne machen würde oder woran ich vielleicht Spaß hätte.

Einige Dinge sind mir eingefallen.

Gerne würde ich

  • wieder anfangen zu nähen und zu stricken.
  • meine begonnenen Bücher und Kurzgeschichten weiter schreiben und fertigstellen
  • einen Heimwerker-Kurs für Frauen machen
  • einen Sushi-Kurs besuchen
  • mich mit dem Thema Backen näher beschäftigen
  • Therapiereitstunden nehmen
  • aus unserem Garten einen Feng Shui-Garten machen
  • Deko oder Möbel für unser Haus selbst bauen oder verschönern

 

Sollte ich wirklich etwas davon umsetzen, berichte ich natürlich auf meinem Blog darüber und lasse Euch an meinen Erfahrungen teilhaben. Gerne möchte ich zukünftig auf diesem Blog nicht meine Erkrankung, sondern die “anderen Geschichten” mehr und mehr in den Vordergrund stellen.

Ich hoffe, Ihr bleibt weiterhin Teil meines “Blogger-Lebens” und verfolgt, wie es weitergeht.

Auf jeden Fall wünsche ich Euch allen einen wunderschönen Jahreswechsel und alles Gute für 2019!!

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2 Kommentare

  • So viele Schicksalsschläge und doch so viele positive Gedanken. ❤️

  • Ich freu mich, dich begleiten zu dürfen, auch wenn ich erst kurz dabei bin. Guten Rutsch ?

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