-Werbung/Afflilate Links-
In Mietwohnungen ist es leider oft so, dass die Küche nicht den eigenen Wünschen oder Vorlieben entspricht. Entweder ist der Raum – bis auf einen Herd – leer, dann hat man zwar Kosten, aber die freie Auswahl der Gestaltung. Etwas mehr Kreativität ist gefragt, wenn bereits eine Einbauküche vorhanden ist, diese aber nicht den eigenen (Interieur)Vorstellungen entspricht.
Hat man aber seine Traumwohnung endlich gefunden, soll es ja nicht an diesem Raum scheitern.
Denn auch, wenn der Vermieter darauf beharrt, dass bei einem späteren Auszug alles wieder so sein soll, wie beim Einzug, kann man ohne Probleme und Riesenbudget kleinere Änderungen vornehmen und so doch noch glücklich mit der Einrichtung dieses Raumes werden.
Bevor Ihr beginnt, solltet Ihr eine Bestandsaufnahme und Planung machen:
Bei uns sah das folgendermaßen aus:
In unsere Wohnung befand sich bereits eine Einbauküche, als wir einzogen. Wir hatten das Glück, dass Sie uns, bis auf einige Dinge, gut gefiel. Die Schränke haben eine (für uns) schöne Farbe, sind in einem guten Zustand und die Aufteilung des Platzes ist perfekt an die Gegebenheiten angepasst. Soweit so gut, wenn da nicht die terracottafarbenen Bodenfliesen und die bunt gesprenkelte Arbeitsplatte gewesen wären. Anfangs haben mich die Fliesen gar nicht so sehr gestört, aber mit der Zeit (und Gestaltung der restlichen Wohnung) stachen sie mir immer mehr ins Auge.
Für den Boden hatte ich mich nach einiger Recherche im Internet relativ schnell für Fliesenfolie entschieden. Diese habe ich zuerst im Gäste-WC ausprobiert und für richtig gut befunden. Somit sollten auch die Bodenfliesen in der Küche foliert werden.
Was mir erst nach der Entscheidung eingefallen ist: Wir haben eine offene Küche, die in den Flur übergeht und dieser wiederum in den Eingangsbereich. Das bedeutete für mich, alles muss im gleichen Look foliert werden… Bei der Einrichtung bin ich echt ein kleiner Perfektionist und so gab es keine Kompromisse. Mein Entschluss stand fest und auch die Anzahl von 374 Fliesen hat mich nicht davon abgehalten, mein Vorhaben umzusetzen.
Als nächstes stand die Entscheidung über eine neue Arbeitsplatte an. Wir hatten erst überlegt, die alte Platte ebenfalls zu folieren oder zu ersetzen und einzulagern, damit wir sie bei einem eventuellen Auszug wieder austauschen könnten. Aber zum Glück haben wir eine supernette Vermieterin, die bei einem gemeinsamen Kaffee in unserer Küche feststellte, dass unsere Wohnung wunderschön eingerichtet sei, aber diese Arbeitsplatte ja wirklich ganz furchtbar hässlich ist. Auf meine Nachfrage, ob wir sie tauschen dürften, kam sofort die Zustimmung und der Vorschlag, doch auch gleich Spüle und Abzugshaube zu wechseln, damit der Gesamt-Look stimmt.
Nachdem wir nun grünes Licht hatten, mussten wir uns „nur“ noch überlegen, wie denn am Ende alles aussehen sollte.
Der Rest unserer Wohnung ist in hellen Farben eingerichtet. Viel Holz, weiß und creme. Das wollte ich eigentlich in der Küche fortsetzen. Aber alles, was mir an Holzplatten gefiel, war richtig teuer oder passte einfach nicht zu unserer Küche.
Und doch fiel meine erste Wahl auf eine Holzarbeitsplatte, die ungefähr unserem Tisch in der Küche gleich kam. Je länger ich jedoch darüber nachdachte, tendierte ich immer mehr zu einer einfarbigen Lösung. Aufgrund des weißen Fliesenspiegels erwogen wir eine weiße Platte. Verwarfen aber auch das relativ schnell wieder aufgrund der Empfindlichkeit (der Küchenbauer sagte uns, sofern man keine exorbitant teure Platte nimmt, kann diese schnell Flecken annehmen, die man nie wieder weg bekommt). Über mehrere Tage wälzte ich täglich den Musterkatalog, suchte etwas aus, verwarf es wieder, um dann spontan bei schwarz hängen zu bleiben.
Unsere Küche bekommt durch zwei große Dachfenster sehr viel Tageslicht und ist daher selbst an regnerischen Tagen wunderbar hell. Warum sich also nicht an etwas Dunkles wagen? Außerdem passen die Farben Vanille und Schwarz einfach super zusammen! Der Tischler war ebenso entsetzt, wie wir begeistert von unserer Wahl. Wir haben uns durchgesetzt und es keine Sekunde bereut. Pflegeleicht ist schwarz nicht, dass muss ich zugeben (man sieht jeden Fingerabdruck, Wasserfleck und das kleinste Staubkörnchen…), aber ich habe auch vorher mehrmals täglich alles abgewischt und die Optik ist es mir Wert.
Unsere Küche in den einzelnen Verwandlungsschritten.
Das erste Bild zeigt den „Urzustand“ beim Einzug.
Im ersten Schritt wurden Arbeitsplatte, Spüle und Armatur getauscht.
Zum Abschluss noch Fliesenspiegel und Fußboden poliert.
Nachdem nun also die Entscheidung feststand, machte ich mir Gedanken über die weitere Planung. Als erstes tauschte ich die Chromgriffe und weißen Steckdosen gegen schlichte schwarze aus. Die Wirkung war verblüffend, alles wirkte jetzt schon ganz anders. Wenn Ihr also lediglich kleine Veränderungen vornehmen möchtet (oder dürft), rate ich Euch genau das zu tun. Ihr werdet erstaunt sein, wie solche kleinen Dinge das Aussehen eines Möbels zum Besseren verändern können. Diese Erfahrung hatte ich bereits in unserer Wohnung in Hamburg gemacht, die ältere weiße Küche wirkte mit neuen Griffen fast wie eine komplett neue.
Als nächstes wurde die alte Abzugshaube demontiert und durch eine neue abgeschrägte in schwarz ersetzt. So gewöhnten wir uns quasi langsam und Stück für Stück an die neue Farbe 😀
Der Herzmann freut sich am meisten über die neue Abzugshaube. Endlich stößt er sich nicht mehr den Kopf an den Kanten und kann frei am Herd hantieren. Außerdem ist sie viel leiser und das Licht leuchtet endlich dort hin, wo wir es brauchen!
Dann kam der große Moment, auf den ich mich gleichzeitig gefreut aber auch ein bisschen „gefürchtet“ hatte, die Arbeitsplatte wurde eingebaut. Wird es wirklich so gut aussehen, wie ich es mir vorgestellt hatte? Ist Schwarz wirklich eine gute Wahl?
Jaaaaa ist es!!! Ich war und bin total begeistert!!!! Nachdem die Monteure fertig waren, stand ich in unserer alten neuen Küche und war glücklich. Auch die neue Spüle und Armatur passten super. Black ist wirklich beautiful… Und im Zusammenspiel mit Vanille superschön.
Jetzt kam Phase 2 unserer Neugestaltung, der weiße Fliesenspiegel musste „weg“. Die Fliesen sind völlig in Ordnung, aber das weiß passte nicht zu dem Rest. Und da ich ja ein totaler Fan von Folie bin und mich die Arbeit auch nicht stört, machte ich mich ans Werk.
Im Nachhinein muss ich gestehen, dass ich mir das Ganze doch etwas einfacher vorgestellt habe. Ich wollte keine „Nähte“ in den einzelnen Flächen haben, daher folierte ich die drei Wandabschnitte jeweils im Stück. Und genau das erwies sich als kleines Problem, denn die Flächen sind lang und der Absatz zur Abzugshaube machte das Ganze nicht gerade einfacher.
Auch die Ecke an der Spüle hatte es etwas in sich, weil seitlich neben den Schränken die Wand bis zum Boden gefliest ist und ich dort bis auf einen schmalen Streifen, die Folie ausschneiden musste. Ich gestehe, der eine oder andere Fluch ist mir in den acht Stunden, die ich gebraucht habe über die Lippen gekommen. Aber im Endeffekt hat es sich gelohnt und ist richtig gut geworden.
Wir haben uns auch bei diesem Vorhaben für die Folien von Resimdo entschieden. Die lassen sich sehr gut verarbeiten und haben eine super Qualität. Was Ihr beim Folieren unbedingt vorher machen solltet, die Fliesen oder Flächen sehr gut reinigen! Resimdo bietet dafür einen speziellen Reiniger an, den ich sehr empfehlen kann. Und beim Anbringen der Folie in kleinen Abschnitten vorgehen. Also immer nur ein Stückchen vom Trägerpapier lösen und gleichmäßig mit einem Rakel feststreichen. So habt Ihr wirklich kaum Blasen. Sollten doch einmal kleine Bläschen da sein, die Ihr nicht wegdrücken könnt, vorsichtig mit einer Nadel reinpieksen und glatt streichen.
Und weil ich so im Flow war, habe ich auch gleich noch unseren Kühlschrank farblich angepasst. Silberfarben passte er einfach so gar nicht mehr ins Bild. Der Herzmann hat mich zuerst für verrückt erklärt, aber jetzt freut er sich doch über den einheitlichen Look unserer Küche.
Falls Ihr Euch für die Folien interessiert: Für die Rückwand haben wir Pure Black und für den Kühlschrank Silky Mat Black verwendet
Ich hatte ja eingangs bereits erwähnt, dass der Boden ebenfalls erneuert werden sollte, weil die Fliesen in Terracotta vorher schon nicht schön waren, jetzt aber das Gesamtbild ruinierten.
Wie auch im Gäste-WC habe ich mir die Folie für die Fliesen fertig zugeschnitten liefern lassen. Dafür müsst Ihr Eure Fliesengröße ermitteln, d. h. mit einem Maßband Länge und Breite der Fliese bis zur Fuge genau ausmessen. Diese Maße und die Anzahl der Fliesen gebt Ihr bei der Bestellung an und erhaltet dann das fertig zugeschnittene Material.
Zu Beginn die Fliesen gut reinigen (am besten immer eine nach der anderen reinigen und sofort folieren), die Folie an einer Längstkante direkt über der Fuge ansetzen und gerade auf die Fliese kleben. Feststreichen (mit einem Rakel) und anschließend mit einer Heißluftpistole die Kanten versiegeln. Das Versiegeln ist sehr wichtig, damit später kein Wischwasser unter die Folie kommen kann und sie sich löst.
Bevor ich anfing, wusste ich zwar schon, dass 374 Fliesen eine Menge Arbeit sind, aber wie viel tatsächlich, wurde mir erst richtig bewusst, als ich dabei war. Von der ersten Fliese bis zum letzten Stückchen Fußleiste habe ich ziemlich genau zwei Monate gebraucht. Aber ich bereue nichts (im Nachhinein zumindest, während dessen sah das zwischendurch ganz anders aus 😀 ) und finde, die Arbeit hat sich wirklich gelohnt.
(Fliesenfolie Solvit Dark von Resimdo)
Eine „neue“ Küche braucht natürlich auch neue Dekostücke und passende Küchenutensilien. Ich mag keine Spülmittelflaschen offen herumstehen haben und sie immer aus dem Schrank zu nehmen, finde ich auch blöd. Der kleine Spender aus Gummi von Eva Solo sieht nicht nur gut aus, er spendet durch leichtes Zusammendrücken die richtige Menge an Spülmittel. Lappen und Schwämme können geordnet in einem schwarzen Gestell trocknen und sind immer griffbereit an der Spüle.
Die Schneidebretter von Wye Design haben eine tolle Optik, eignen sich aber nur bedingt zum Schneiden. Sie sind sehr schwer und sperrig, außerdem ist die Oberfläche für scharfe Messer zu empfindlich. Aber der Hersteller weist auch ausdrücklich darauf hin, dass sie eigentlich eher als Unterlage oder Tablett genutzt werden sollten. Bei uns dienen sie als hübsche Dekoelemente.
In unserem Gewürzschrank habe ich mich für einheitliche Gläser entschieden. Sie stehen auf Drehtellern, so kommt man gut an die einzelnen Gewürze heran, ohne im Schrank suchen zu müssen. Für die Öl- und Essigflaschen bin ich noch auf der Suche nach schönen Behältern, aber auch sie stehen schon auf einem Karussell.
Um unser Ceranfeld zu schützen, haben wir uns wieder für Abdeckplatten aus Edelstahl entschieden. Leider zerkratzen diese sehr leicht, so dass auch hier über kurz oder lang eine Alternative her muss.
Einige schwarze Dekostücke haben auf den Schränken ihren Platz gefunden. Nicht zu viele, aber ein bisschen musste sein, sonst sieht es doch zu leer aus.
Besonders liebe ich unsere neue Obstschale und den schlichten Übertopf mit „Beinchen“. Und unser geliebter (und viel genutzter) Kaffeeautomat hat auch wieder seinen Platz gefunden und kommt jetzt noch besser zur Geltung.
Den Barhockern habe ich neue schwarze Hussen aus Stretchsamt gegönnt und auf dem Tisch findet das Obst jetzt Platz in einer Etagere. Ein Strauß Blumen in einer Kugelvase und die Lampenschirme im Industrialstil runden das Ganze ab.
Auch nach einigen Monaten freue ich mich jeden Tag über die Neugestaltung unserer Küche. Allen Unkenrufen zum Trotz haben wir uns nicht beirren lassen und unser gewähltes Farbkonzept durchgezogen. Wir lieben die Kombination aus Schwarz und Vanille und würden es wieder genauso machen.
Selbst die Kritiker sagen mittlerweile, wie schön es geworden ist und ich weiß von einer Küche, die mittlerweile auch mit schwarzer Arbeitsplatte und Fliesenspiegel ausgestattet wurde. Natürlich völlig unabhängig von uns 😉
Teile diesen Beitrag
Das könnte Dir auch gefallen:
Du erhältst nach Deiner Registrierung eine Infomail sobald ein neuer Beitrag online ist.
Ich bin Heike und stecke hinter dem Blog The organized Coziness.
Eine meiner Leidenschaften ist das Einrichten und Dekorieren unserer Wohnung. Ich mag es organisiert und übersichtlich, ohne auf Gemütlichkeit zu verzichten.
Eine schöne, aufgeräumte Umgebung entspannt meine Seele und gibt mir Inspiration für neue Ideen.
© 2024 copyright by the organized coziness
– Folge meinem Blog –
Du erhälst nach Deiner Registrierung eine Infomail sobald ein neuer Beitrag online ist.
– Werbung auf meinem Blog –
Einige Seiten und Beiträge auf The Organized Coziness enthalten Werbung.
In welcher Form es auf meinem Blog werbliche Inhalte gibt, könnt ihr hier nachlesen.