Wie das so ist, wenn man mal Zeit zum Denken hat, fallen einem viele Dinge ein, die sonst so am Rande mitlaufen. Und da ich diesen Blog schreibe, teile ich meine Gedanken mit Euch.
Nicht nur die mangelnde Sozialkompetenz kommt mir in den Sinn 😉 Ich bin auch noch ein absoluter Romantik-Muffel….
Um mich herum machen Männer romantische Dinge. Allerdings nur die Männer meiner Freundinnen, Kolleginnen oder Bekannten. Das ist auch gut so, bin ich doch so gar nicht romantisch veranlagt. Kommt mein Mann mit Rosen, frage ich ihn, ob etwas passiert sei. Bringt er einfach so ein Geschenk mit, bin ich misstrauisch, was er mir zu beichten hat.
Thorsten ist zufrieden mit meinem fehlenden Romantik-Gen. Er freut sich immer, dass mir kleine alltägliche Dinge viel mehr bedeuten als von langer Hand geplante „Romantik-Events“.
Auch brauche ich meinen Mann nicht ständig um mich. Er ist freiberuflicher Koch und viel unterwegs, oft bis in die Nacht. Ich genieße die Zeit, die wir zu zweit haben, kann aber auch sehr gut alleine sein. Vermutlich funktioniert unsere Ehe deshalb gut, WEIL wir uns eben nicht ständig sehen.
Versteht mich nicht falsch. Ich mag es, zu zweit einen Sonnenuntergang anzuschauen oder abends bei Kerzenlicht auf dem Sofa zu kuscheln. Dann ist aber auch Schluss. Lieber ist mir eine langandauernde solide Beziehung, in der man sich hin und wieder ein liebes Wort sagt oder schreibt. Die Guten-Morgen-Whatsapp meines Mannes – wenn er vor meinem Aufwachen schon unterwegs ist – bereitet mir ein wohlig warmes Gefühl. Einfach ein Anruf zwischendurch für wenige Minuten zeigt mir, er denkt an mich.
Ich weiß noch, wie wir anfingen, uns vor einigen Jahren mit dem Thema Hochzeit zu befassen. Ich wollte keinen Heiratsantrag, zumindest keinen, der anderen Frauen die Tränen in die Augen treiben würde. Mir reichte der Gedanke, dass er MICH heiraten möchte. Gemeinsam haben wir uns also ein Datum ausgesucht und ich habe dann alles organisiert. Meine Mädels und andere Menschen waren „schockiert“ über diese nüchterne Art der Hochzeitsplanung. Ich war rundum zufrieden, wir hatten eine wunderschöne Hochzeit!
Das Leben hat mir – leider – allzu oft gezeigt, dass Romantik nur ein kurzer schöner Moment ist, das dicke Ende kommt dann irgendwann.
Zu viele Negativbeispiele in meiner Umgebung haben mich geprägt.
Der Ex-Mann meiner Freundin machte ihr einen von langer Hand vorbereiteten Heiratsantrag auf dem (damals noch vorhandenen) World-Trade-Center. Alle hatten Gänsehaut bei Ihrer Erzählung, bei mir kam ein „komisches“ Gefühl auf. Aus der Hochzeit wurde erst drei Jahre später etwas, er wollte dann doch lieber erstmal zwei Jahre in Amerika verbringen, alleine. Nach nur vier Ehejahren hat er meine Freundin für eine Arbeitskollegin verlassen.
Ein Bekannter von mir hat sich ein Autokennzeichen mit seinem und ihrem Anfangsbuchstaben ausgesucht. Sie war hin und weg. Ich fand es eine nette Idee. Er ging dann in Privatinsolvenz und ist nur noch mit ihr zusammen, weil die gemeinsame Wohnung so günstig ist und sie einen Leasingvertrag für ihn unterschrieben hat. Nebenbei betrügt er sie mit verschiedenen Frauen.
Mein Arbeitskollege plante wochenlang heimlich eine Romreise mit seiner Freundin, um ihr dann auf der Dachterrasse des Romantikhotels einen Heiratsantrag zu machen. Awwwww, so romantisch… Sie haben dann geheiratet und streiten sich mehrmals täglich. Wobei ich da einschränken muss, dass sie diejenige ist, die seine Bemühungen mit Füßen tritt.
Mein Exfreund war sehr romantisch veranlagt, machte mir alle zwei Tage eine Liebeserklärung, plante einen Tag in der Woche nur für uns ein und legte mir des öfteren kleine Geschenke auf das Kopfkissen. Nach fünf Jahren zog er in die Wohnung meiner Nachbarin (zusammen mit meiner Nachbarin) und sagte ihr genau die gleichen Sachen wie vorher mir.
Der einzige Mann, den ich kenne, der romantische Dinge tut und trotzdem verlässlich und treu ist, ist der Ehemann meiner besten Freundin. Die beiden sind seit vielen Jahren verheiratet und für mich das Traumpaar schlechthin. Ich würde ihre Beziehung nicht haben wollen, sie ist mir zu eng. Aber, solange die beiden glücklich sind, freue ich mich für sie.
All diese Geschichten zeigen mir, dass ich ganz gut fahre mit meiner Romantik-Verweigerung. Und, da keiner von uns beiden etwas an unserer Beziehung auszusetzen hat, möchte und muss ich zum Glück nichts ändern, bin glücklich und zufrieden.
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